Buchbesprechung – Protecting the Gift
|Garvin de Becker ist eine Ikone des Bedrohungsmanagements. Als einer der ersten brachte er Mitte der 90er Jahre mit seinem populärwissenschaftlichen Buch „The Gift of Fear“ das Thema Sicherheit und sicherheitsgerechtes Verhalten in die breite Gesellschaft. Garvin de Becker wird oft vorgeworfen, dass er nicht besonders wissenschaftlich arbeitet. Darin mag aber auch seine besondere Stärke liegen. Er begreift und lebt Sicherheit. Seine unbestrittene Stärke liegt darin, Menschen dazu zu bewegen, potenzielle Gefahren anzuerkennen. Das erzeugt ein Mindset, dass der persönlichen Sicherheit sowie der Gestaltung der persönlichen Lebensumstände eine hohe Priorität eingeräumt werden. Dies gelingt ihm auch in dem Buch „Protecting the Gift: Keeping Children and Teenagers Safe (and Parents Sane)“, das sich mit der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen in Familien beschäftigt. Über anekdotische Erzählungen zeigt er die häufigsten Risiken, aber eben auch Möglichkeiten auf, Kinder vor Gewalt zu schützen. Zentraler Aspekt bleibt wie auch in seinem ersten Buch die Sensibilisierung für die eigene Intuition als Gefahrenradar.
Besonders eindrücklich ist de Beckers offene und unaufgeregte Art mit Kindern über Sicherheit zu sprechen. Hieraus lässt sich einiges in der Arbeit mit Kindern bzw. dem Umgang mit den eigenen Kindern in Bezug auf sicherheitsgerechtes Verhalten abschauen und lernen. Hilfreich ist auch „The Test of Twelve“, ein Fragen- und Verhaltenskatalog für Kinder und Jugendliche zu sicherheitsrelevanten Situationen, so etwa: If someone says „Don’t yell,“ the thing to do is yell.
Insgesamt ist Protecting the Gift etwas besser strukturiert als The Gift of Fear und ermöglicht so auch eine bessere Übersicht. Auch wenn sich de Becker in seiner Argumentation häufig wiederholt, sein plastischer Erzählstil und die vielen anschaulichen Fallbeispiele machen das Buch bis zur letzten Seite spannend und leicht zu lesen.
Sorry, das Kommentarformular ist zur Zeit geschlossen.